Die Gewinner*innen und Nominierten 2020
Die eingereichten Projekte wurden geprüft. Projekte, welche die Kriterien erfüllen, finden Sie hier aufgelistet. Zwei Drittel der Bewertung erfolgte durch die Fachjury.
Aber auch die Öffentlichkeit entschied mit. Dazu stand vom 30. August bis zum 21. September 2020 ein Online-Voting zur Verfügung. Die online eingegangenen Stimmen machen ein Drittel der Gesamtbewertung aus.
Der Verein Prozessor aus Aarau gewinnt den Sozialpreis 2020
Am Dienstagabend, 20. Oktober, war es endlich soweit. Der Sozialpreis 2020 wurde verliehen! Regierungsrat Jean-Pierre Gallati würdigte zu Beginn das hohe freiwillige Engagement im sozialen Bereich im Kanton Aargau. Den ersten Preis erhielt der Verein «Prozessor» aus Aarau. Der zweite Preis ging an Caritas Aargau mit dem Projekt «Voll Unterschti!» und der dritte Preis wurde dem Projekt «KiZ Kinderzeit» aus Rombach verliehen. Zwei Projekte erhielten einen Anerkennungspreis von je 1000 Franken: der Verein «Cartons du Coeur», Lebensmittelhilfe Aargau, und das Jugendrotkreuz mit dem Projekt «Nachhilfe für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien».
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinner*innen!
Trotz strenger Covid-19-Massnahmen nahmen rund 50 Personen an der feierlichen Preisübergabe in der Römisch-Katholischen Kirche Peter und Paul in Aarau teil. Leider musste auf den Apéro verzichtet werden. Dafür erhielten alle Gäste beim Ausgang eine Portion heisse Marroni mit auf den Nachhauseweg.
Unser Dank geht an an alle Bewerber*innen, die Jury, die Moderatorin der Preisverleihung Carmen Frei, den Musiker Sven Angelo Mindeci, die Fotografen Donovan Wyrsch und Thomas Kähr sowie Regierungsrat Jean-Pierre Gallati für seine Worte. Herzlichen Dank auch allen anderen, die den Sozialpreis 2020 möglich gemacht haben.
Weiterhin viel Erfolg und Freude mit freiwilligem Engagement!
Das OK Sozialpreis 2020
Fotos von Thomas Kähr und Donovan Wyrsch
Fotos von Thomas Kähr und Donovan Wyrsch
Projekt 1:
Alzheimer Aargau: Alzheimer Gipfeltreffen
ALZ-Gipfeltreffen richten sich an Menschen mit einer Demenzerkrankung als «Jungbetroffene» oder in einem frühen Stadium der Erkrankung. Einmal pro Woche kommen die Betroffenen zusammen, immer am gleichen Tag, zur selben Zeit, am gleichen Ort.
Projekt 2:
Gemeinnütziger Frauenverein Wohlen: café-international
Der Gemeinnützige Frauenverein führt seit dem Jahr 2007 einen Integrationstreffpunkt, das café-international, es soll Raum für Begegnung geschaffen werden, wo Kinder zusammen spielen können und Erwachsene gemeinsam Kaffee trinken und Deutsch sprechen.
Projekt 3:
Caritas Aargau/Kirchliche Regionale Sozialdienste (KRSD): «Voll Unterschti!»
Sensibilisierung von Jugendlichen für die Armut: Armut ist in der Schweiz wenig sichtbar. «Voll Unterschti!» ist ein interaktiver Rundgang im öffentlichen Raum für Jugendliche. Der Rundgang soll die Armut für die Jugendlichen erleb- und spürbar machen.
Projekt 4:
Gesundheitsforum Rheinfelden: Helfernetzwerk
Durch die Kontaktaufnehme und den Austausch mit den Behörden aus der Region war es möglich, unsere Eindrücke 1:1 zu vermitteln und auf Missstände hinzuweisen. Dies verbessert die Betreuung vieler Menschen durch die Behörden nachhaltig. Ebenso haben wir Kinder mit dem Bildung- und Lernmaterial nachhaltig unterstützt, die entstandene Bildungsungerechtigkeit etwas kleiner werden zu lassen.
Projekt 5:
Kanti Wohlen: Deutsch an der Kanti Wohlen
Das Projekt «Deutsch für Geflüchtete» der Kanti Wohlen wurde vom UNESCO-Team der Schule initiiert und wird von der Religionslehrperson geleitet. Es soll respektvolle Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten zwischen Schülerinnen und Schülern und Geflüchteten ermöglichen und insbesondere Hilfestellungen bei der sprachlichen Integration durch wöchentliche Deutschkurse/Konversation bieten.
Projekt 6:
Gemeinden Tegerfelden, Endingen, Lengnau und Schneisingen in Zusammenarbeit mit Detailhändlern: Heimlieferdienst
Der Heimlieferdienst hatte das Ziel, die Sicherung der Versorgung der Menschen aus den Riskiogruppen während der ausserordentlichen Lage sicherzustellen. Daraufhin haben sich Behörden und Detaillisten aus fünf Gemeinden aus dem Zurzibieter Surbtal zusammengeschlossen, um die Menschen in dieser Zeit zu entlasten.
Projekt 7:
HEKS Regionalstelle AG/SO: HEKS Visite Aargau/Solothurn
Zielgruppe sind Sozialhilfe beziehende Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt geringe Chance haben eine Stelle zu finden. Ohne Erwerbsarbeit sind nicht nur ihre finanziellen Möglichkeiten eingeschränkt, es fehlen ihnen auch soziale Kontakte, eine Tagesstruktur und neue Impulse. Das Projekt «HEKS Visite Aargau/Solothurn» zielt darauf, diesen Menschen die Möglichkeit zu bieten, Vereinsamung und Isolation zu durchbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.
Projekt 8:
Verein Freiwilligenarbeit Asyl Kaiseraugst: Integrale Asylarbeit
Der Verein «Freiwilligenarbeit Asyl Kaiseraugst» will Begegnungen zwischen den EinwohnerInnen von Kaiseraugst und den Asylsuchenden erleichtern und damit gegenseitiges Verständnis schaffen. Der Verein nimmt die Nöte der Geflüchteten ebenso ernst wie die Sorgen und Ängste der Einheimischen.
Projekt 9:
Reformierte Kirche Seengen Boniswil Egliswil Hallwil: Integration Asylsuchende
Die Kirchenpflege der Reformierten Kirche Seengen setzte sich das Ziel, in Zusammenarbeit mit den politischen Gemeinden, die der Kirchgemeinde zugewiesenen Asylsuchenden bei der Integration in verschiedener Hinsicht zu unterstützen und zu begleiten.
Projekt 10:
Reformierte Kirche Birr: Treffpunkt Kleiderkarussell
Das Projekt richtet sich an minderbemittelte, teils randständige Menschen in unserer Umgebung und darüber hinaus. Eine Bezugskarte berechtigt die Leute, zu einem sehr günstigen Preis einzukaufen.
Projekt 11:
Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Aargau, Jugendrotkreuz: Nachhilfe für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien
Freiwillige des Jugendrotkreuzes (JRK) Kanton Aargau erteilen in ihrer Freizeit im ganzen Kanton Aargau Kindern und Jugendlichen kostenlose und individuelle Nachhilfe. Mit dem Ziel, die Chancengleichheit im Bildungsbereich nachhaltig zu fördern.
Projekt 12:
Fünf Frauen der «Risikogruppe»: Pandemie-Hygienestoffmasken
Zu Beginn der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie, waren Masken rar oder gar nicht zu kaufen. Fünf Frauen haben sich zusammen getan und eine selber genähte Stoffmaske, eine Hygienemaske, erarbeitet. Über eine Website wurde/wird sie vermarktet. Der Reinerlös geht nach Abzug der Kosten vollumfänglich an die Dargebotene Hand / Tel 143.
Projekt 13:
13 engagierte Privatpersonen: «Schwatz und Schatz» – die etwas andere Brocki
Seit über 40 Jahren ein Treffpunkt für den zwischenmenschlichen Austausch verschiedenster Besucher. Speziell ältere, einsame oder alleinstehende Menschen schätzen die unbeschwerte lockere Gemeinschaft bei uns im alten Gemeindehaus in Oberentfelden. Wir von der Brocki nehmen uns die Zeit für einen Schwatz und hören uns Lebensgeschichten an. Wir spenden den Brocki-Erlös an diverse soziale Institutionen in unserem Dorf und der näheren Umgebung.
Projekt 14:
HOPE Christl. Sozialwerk Baden: Sozialbetreuung als Basis für NotschläferInnen
Menschen, die in der Notschlafstelle Unterschlupf suchen, kommen in der Regel alleine, sind auf sich gestellt und befinden sich oft in nicht einfachen Lebenssituationen. Die Sozialbetreuung dient ihnen als Gesprächspartner, und macht mit ihnen Abklärungen zu Finanzen, Wohnen, Arbeiten.
Projekt 15:
Verein Cartons du Coeur, Lebensmittelhilfe Aargau: Lieferung von Lebensmitteln an Bedürftige im Kanton Aargau
Hilfe in einer Notlage mittels Lieferung von Grundnahrungsmitteln an sozial benachteiligte Personen und Familien im Kanton Aargau. Lieferung nach Hause. Cartons du Coeur hilft ohne Bürokratie und Formulare, kostenlos, anonym und innert 3 bis 4 Tagen ab Kontaktnahme.
Projekt 16:
Verein sprachmobil.ch: Sprachmobil.ch
Für geflüchtete Menschen, die in der Nordwestschweiz ankommen, ist das Erlernen der deutschen Sprache der Schlüssel schlechthin, um mit der Mehrheit der hiesigen Gesellschaft in Kontakt kommen zu können. Der Verein sprachmobil.ch will mit seinem niederschwelligen und kostenlosen Angebot die Freude am Lernen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Erlernens der deutschen Sprache initiieren, unterstützen und stärken.
Projekt 17:
Flügerliplatz in Endingen: Naturnaher Kinderspielplatz
Im Rahmen einer Schulprojektwoche wurde mit Schülerinnen und Schülern ein naturnahen Kinderspielplatz konzipiert und gestartet (vor 15 Jahren). Ein Propeller-Flugzeug aus Holz, das dem Platz den Namen gibt, Brücken, Türme, ein Wasserrad, Klötze und vieles mehr, regt zum aktiven Spielen an. Dabei werden die Kinder mit der Natur vertraut, lernen sie schätzen und achten, fernab von sozialen Medien.
Projekt 18:
Freiwilligenarbeit KSA: Kulturspital – Spitalkultur
Das Projekt «Kulturspital – Spitalkultur» (kurz: Kulturspital) basiert auf dem Gedanken, dass Kultur ein menschliches Grundbedürfnis ist und deshalb unbedingt auch in ein Spital gehört. Im Kantonsspital Aarau haben Kunst und Kultur einen hohen Stellenwert. Mit dem Projekt Kulturspital wird dieser auf die direkte Interaktion mit den Patientinnen und Patienten ausgeweitet und hilft, die Krankheit zu reflektieren und zur Heilung beizutragen.
Projekt 19:
Pro Senectute: Generationen im Klassenzimmer
Viele Kinder haben keinen direkten Bezug mehr zu älteren Menschen. Sei dies, weil die Grosseltern in einem anderen Landesteil wohnen oder in einem anderen Land. Genauso geht es älteren Menschen, dass ihre Grosskinder weit weg wohnen oder sie gar keine Enkel haben. Mit dem Projekt soll der Austausch zwischen den Generationen gefördert werden. Seniorinnen und Senioren stellen ihre Zeit zur Verfügung, ihre Lebenserfahrung und ihre Geduld.
Projekt 20:
Caritas: Bewegte Femmes-Tische (Femmes-Tische Aargau)
Erweiterung der herkömmlichen Femmes-Tische: «Bewegte Femmes-Tische» kombiniert Gesprächsrunden über integrations- und gesundheitsrelevante Themen mit Bewegung zu Musik. So wird das Besprochene vertieft und auf Körperebene integriert. Wir richten uns an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, um die Vernetzung untereinander zu fördern.
www.caritas-aargau.ch/hilfe-finden/treffpunkte/femmes-tische
Projekt 21:
KISS: Ausbau der Nachbarschaftshilfe mit Zeitgutschrift im Oberfreiamt
KISS steht dafür, dass alle Generationen, die eine Betreuung benötigen, möglichst lange zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Nachbarschaftshilfe als 4. geldfreie Vorsorgesäule mit Zeitgutschriften unterstützt eine überschaubare Gruppe von sich vertrauenden Menschen einander gebend und nehmend auf eine unbürokratisch Art.
Projekt 22:
Verein KiZ Kinderzeit
Asylsuchenden Kindern und Jugendlichen, welche in grossen Unterkünften in Aarau, Buchs und Suhr leben, werden Freizeitaktivitäten angeboten, um ihren Alltag zu bereichern. In der Schulzeit findet wöchentlich eine Lernwerkstatt (Lern KiZ), ein KiZ-Nachmittag (Sport, Natur, Ausflüge etc.) und ein Jugendtreff (Zinne KiZ) statt.
Projekt 23:
KISS Fricktal: Nachbarschaftshilfe mit Zeitgutschriften
Das Ziel des Projekts ist ein nachhaltiger und langfristiger Aufbau einer Nachbarschaftshilfe mit Zeitgutschriften. Die Bekämpfung von Einsamkeit und die Ermöglichung Menschen vor allem im Alter so lange wie möglich und möglichst selbstbestimmt und aktiv in ihrem Zuhause wohnen zu können.
Projekt 24:
Verein Prozessor
Der Prozessor bietet interessierten Personen Zugang zu unterschiedlichen, gut ausgestatteten Werkstätten und Ateliers mit dem Ziel, Neues auszuprobieren und zu lernen, sich gegenseitig in Projekten zu unterstützen und das Wissen weiterzugeben sowie die Nachhaltigkeit durch das Reparieren von Gegenständen oder Upcycling von Rohstoffen zu fördern. Innert weniger Monaten entwickelte sich der Prozessor von einem Raum, der dafür die Möglichkeiten eröffnet, zu einem generationenübergreifenden soziokulturellen Projekt, in dem nicht nur junge Tüftlerinnen und Bastler einen Platz finden, sondern auch Senior*innen Freude am Austausch finden und ihre Fähigkeiten miteinbringen.
Projekt 25:
«Gabenzaun» – Lieber Mensch in Not, bitte nimm dir was du brauchst
An diesem Zaun sollen gut haltbare Lebensmittel und Artikel des täglichen Gebrauchs von Menschen hingehängt werden, die gerne teilen möchten mit denjenigen, die in Not sind und Unterstützung brauchen. Es ist wichtig für unsere Gesellschaft, dass wir die Schwächsten nicht vergessen. Die Stärke einer Gesellschaft misst sich am Wohl der Schwachen. Armutsbetroffene und Bedürftige können sich am Zaun mit dem eindecken, was sie brauchen: Lieber Mensch in Not, bitte nimm dir was du brauchst.
www.pastoralraum-aargauer-limmattal.ch/baden/aktuell/informationen/neu-in-baden-gabenzaun
Projekt 26:
Café melange: Ein Beitrag zur Stärkung von Gesundheitskompetenz
Café Melange fördert die persönliche Gesundheit und interessiert sich für die vielschichtigen Herausforderungen. «Wir wollen Gewissheit haben. Doch wir leben in einer ungewissen Welt. Gewissheit sei eine Illusion, die Fähigkeit zur souveränen Entscheidung setze deshalb voraus, Risiken in kurzer Zeit kompetent und intelligent einzuschätzen. Zudem bietet der Verein neu die Zuhörstunde/Listening Hour an. Im Fokus sind Personen, deren Radius für Begegnung eingeschränkt ist (Rehabilitation, Quarantäne)».